Baugeschichte in Bayern und München:
Geschichte der Bayrischen Baukultur, begonnen in der Landeshauptstadt München:
1857 Gründung des Maximilianeum:
Maximilianeum steht für den Begriff der Studienstiftung des Bauwerks für den Sitz des Bayrischen Landtags. Begonnen wurde mit der Stiftung im Oktober 1857 und beendet war das Ganze dann 17 Jahre später im Jahre 1874.
Welche Bebauungen zählten dazu?
Dazu zählten der Bayerische Landtag und die Maximilianstraße. Die ersten planerischen Federzeichnung sind von Friedrich Bürklein im bayrischen Landesarchiv aus der Zeit 1839–1856 archiviert.
Die Zielsetzung der Planung:
Maximilian II. war dabei der Treiber der Bebauung. Er wollte seinen Traum verwirklichen und wollte die Stadt München mit der Isar verbinden und eine neue Residenz über das >Lehel< schaffen. Symbolisch sollten dabei die Wissenschaften des Landes zum Ausdruck gebracht werden. Die sogenannten >bayrischen Jünglinge jeglichen Standes< sollten dabei ein prunkvoller Abschluss bilden. Beabsichtigt war dabei, dass mit den Ausbildungen Qualifizierte Staatsdiener ausgebildet werden, die den Staat Bayern unterhielten.
Die architektonische Aufgaben:
Nachdem Max I mit seinem Ableben ein funktionierender neuzeitlichen bayrischen Staat hinterließ, der in einer Beamtenverwaltung eigenständig organisiert werden konnte, griff Max II dann die Architektonischen Aufgaben auf.
Am 04. März 1851 legte der freie Architekt Friedrich Bürklein die angeforderten Plangrundlagen vor.
Hier waren die Aufgaben insoweit erbracht, indem die Altstadt München und das 1854 eingemeindete Haidhausen über den Straßenzug Forum, Brücken und der Akropole als eine Einheit vollzogen wurde. Da mit der Ludwigstraße bereits eine Geschäfts-Straße vorhanden war, sollten auf diesem Straßenzug Privatbauten, Mietwohnungen, Läden, Kaffees Restaurants und für die Kultur Theatersäle entstehen.
Begonnen wurde mit dieser neuen Straßenzeile 1853. Ihre Länge war 1.200 m und wurde später offiziell in die Maximilianstraße namentlich umbenannt.
Monomentale Aufgaben wurden gestellt:
Im gleichen Zuge, als die Planung der Maximilianstraße in vollem Gange war, wurde parallel dazu noch die Planung des Maximilianeums.
Hier wurden von Max II sehr hohe Anforderungen gestellt. Hauptsächlich die gestalterische Form war eine Herausforderung für die Planer und Baumeister.
Daher wurden, vielerlei Pläne von unterschiedlichen Architekten verworfen, sodass sich Max II 1850 eine offizielle Landesübergreifende Ausschreibung zu starten.
Die Ausschreibung selber wurde in Deutsch, Englisch und der Französischer Sprache abgefasst. Daraus entwickelte sich die erste und größte >Einladung zu einer Preisbewerbung< die im 19. Jahrhundert aufgefunden werden konnte. Planerische Vorgabe war, dass der Maximilianstil umgesetzt wurde.
Was ist der Maximilian-Stil?
Hier werden Bauteile aus der angelsächsischen Neugotik ein Stiel entwickeln, bei dem alle historischen Kunstepochen mit Ihren Bautechniken vermischt werden.
Damit entstand eine ganz neue Stielrichtung, die als Maximilian-Stiel in die Baugeschichte einging.
Die prägendsten Merkmal dabei sind:
1. Skelettbauweise unter Verwendung von Gusseisen,
2. Vorherrschende Vertikalität,
3. Spitzbogige Arkatur als Leitmotiv,
4. Verkleidung der Fassaden mit Terrakotta,
5. Heller, heiterer, fast graphische Gesamtcharakter,
6. Unterschiedliche Geschosseinteilung von Schauseite und Innenbau.
Gleichfalls wurden Elemente gefordert, bei denen die Handwerkskünste der Malerei, Bildhauerei in großem Stiel mit eingebunden wird.
Kunst und Bauwerke sollten dabei eine Einheit bilden und einen einmaligen Eigencharakter bilden.
Die Preisvergabe:
1854 wurde dann dem Berliner Oberbaurat Wilhelm Stier die Erstplatzierung in der Preisausschreibung zuerkannt. Allerdings war Max II mit diesem Entwurf noch nicht zufrieden. Er war der Meinung, dass der Entwurf zu >phantasiereich< sei.
Max der II griff dabei dann eigenmächtig wieder auf seinen Baumeister Friedrich Bürklein zurück. Am 06. Oktober 1857 konnte Max der II den Startschuss für die Baumaßnahmen geben. Der Maximilian-Stil wurde ab diesem Zeitpunkt in die Realität umgesetzt.